Marcel Lefebvre war ein französischer römisch-katholischer Bischof und Erzbischof. Er wurde am 29. November 1905 in Tourcoing, Frankreich, geboren und verstarb am 25. März 1991 in Martigny, Schweiz.
Lefebvre studierte am Priesterseminar in Rom und empfing 1929 die Priesterweihe. Er war als Priester und später als Bischof in verschiedenen Ländern tätig, darunter Frankreich, Senegal und Gabun.
In den 1960er Jahren geriet Lefebvre in Konflikt mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil und den Änderungen, die in der römisch-katholischen Kirche eingeführt wurden. Er lehnte insbesondere die liturgischen Reformen des Konzils ab und kritisierte den Dialog mit anderen Religionen.
Im Jahr 1970 gründete Lefebvre die Priesterbruderschaft St. Pius X. Diese konservative Gruppierung setzte sich für die Bewahrung der traditionellen lateinischen Liturgie und der katholischen Lehre vor dem Konzil ein. Die Bruderschaft hatte jedoch keinen offiziellen Status in der römisch-katholischen Kirche und wurde von Papst Johannes Paul II. exkommuniziert.
Lefebvre weihte 1988 gegen den ausdrücklichen Willen des Papstes vier Bischöfe, was zu seiner automatischen Exkommunikation führte. Dieser Vorfall wurde als "Lefebvrismus" bekannt und verschärfte die Spannungen zwischen der Priesterbruderschaft und dem Vatikan.
Marcel Lefebvre bleibt eine polarisierende Figur in der römisch-katholischen Kirche. Während viele seiner Anhänger ihn als Verteidiger der Tradition und der katholischen Identität sehen, betrachten ihn andere als Schismatiker und Gegner des Konzils. Nach seinem Tod wurde die Priesterbruderschaft St. Pius X. weiterhin von seinem Erbe beeinflusst und hat bis heute einen kontroversen Status innerhalb der Kirche.
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